Am Samstag hat die Junge Union Neuss (JU) einen Infostand in der Innenstadt zum Thema Kunstschenkung und Museumsanbau mit einer nicht repräsentativen Bürgerbefragung veranstaltet.
Am sonnigen Mittag waren viele diskussionsfreudige Bürger in der Innenstadt unterwegs. Diese konnten mit Hilfe einer Murmel ihre Stimme für oder gegen die Schenkung abgeben. Rund 300 Passanten nutzten diese Möglichkeit sich zu beteiligen. Hierbei konnte festgestellt werden, dass etwa 2/3 der Bürgerinnen und Bürgern gegen die Annahme der Schenkung waren und nur 1/3 dafür.
„Kurz nach Beginn der Aktion war die Tendenz zur Annahme der Schenkung, wobei sich im Laufe des Mittags die Mehrheit gegen die Schenkung entwickelt hat. Die Erkenntnisse werden wir jetzt auch so in die Fraktion einbringen“ so der JU-Vorsitzende Jean Heidbüchel. Marisa Gensler äußerte ihre Beobachtung, dass insbesondere Personen im gestandeneren Alter sich mehrheitlich für die Schenkung ausgesprochen haben und vor allem junge Erwachsene und junge Familien, also die kommende Generation, gegen die Schenkungsannahme stimmen würden.
„Bei der letzten Vorstandssitzung hat auch die Junge Union die Schenkung diskutiert und ist mit großer Mehrheit zu dem Schluss gekommen, dass die JU gegen diese votiert. Die Junge Union spricht sich nicht gegen Kunst aus, sondern die Rahmenbedingungen zur Annahme sind aktuell nicht gegeben. Hierzu gehören unter anderem die Folgekosten für die Stadt.“ so Elke Schlangen. „Als Mitglied des Kulturausschusses wurden uns damals geringere Kosten vorgelegt. Bei den jetzigen 20 Millionen Euro, die im Raum stehen bekomme auch ich langsam etwas Bauchschmerzen. Die Stadt muss im Falle einer Annahme stark auf eine Kostenminimierung und auf weitere Zuschüsse des Landes und des Bundes setzen.“ so Heidbüchel.
„Ich fordere alle Stadtverordneten und insbesondere die der CDU dazu auf, in der Ratssitzung gegen die Annahme der Schenkung zu stimmen.“, erklärt die Schatzmeisterin der JU, Natalie Panitz und sagt weiter: „Viele der befragten Bürgerinnen und Bürger möchten die für den Museumsanbau eingeplanten Mittel lieber in die Infrastruktur, unsere Schulen oder bestehende Kulturprojekte wie bspw. die Alte Post.“
Insgesamt bewertet die Junge Union den Infostand positiv. Unser Ziel ist es aber vor allem mit dem Bürger ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren und das haben wir erreicht. Besonders die Abstimmung mit den Murmeln kam bei den Bürgerinnen und Bürger sehr gut an und stellte einen guten Einstieg für ein Gespräch dar. Neben dem Parteivorsitzenden Jörg Geerlings diskutierte auch der Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und der Bürgermeister Reiner Breuer mit der Jungen Union am Infostand. „ Diese Art des Infostandes werden wir in Zukunft häufiger durchführen. Neben dem aktuellen Thema Kunstschenkung haben wir auch Hinweise auf andere Themen, wie die Sauberkeit in der Innenstadt bekommen,“ erklärt Patrick Coersten. Die JU ist gespannt auf das Ergebnis der Ratsentscheidung am 15. April.