Die aktuelle Diskussion um den Abriss der ehemaligen Neusser Privatschule (siehe den NGZ-Artikel vom 10. Mai 2016) nimmt die Junge Union zum Anlass, das Thema grundlegend aufzuarbeiten. Wir unterstützen die Forderungen des CDU-Stadtverordneten Thomas Kaumanns und der Wahlkreisbeauftragten Natalie Panitz.

„Wir werden uns des Themas annehmen und ein Konzept für die ganze Stadt Neuss vorlegen, welches wir dann in die politischen Gremien tragen werden. Die Stadt Neuss gehört zu den ältesten Städten in Deutschland und sollte die letzten Überbleibsel der historischen Stadt ausreichend schützen“, so der JU-Vorsitzende Jean Heidbüchel, der als sachkundiger Bürger im Kulturausschuss sitzt.

„Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir einige Grundsätze erarbeitet, die wir nun in Diskussionen mit Experten konkretisieren werden“, so Elke Schlangen, stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union. „Wir möchten unbedingt vermeiden, dass wir zukünftig ähnliche Fehler in der Stadtplanung machen, die in den Sechziger Jahren bspw. zum Verschwinden des Neumarktviertels und zum Bau des Meererhofes geführt haben“, sagt Sebastian Ley, kooptiertes Mitglied im JU-Vorstand.

Unsere Grundsätze:

– Politik und Stadtverwaltung müssen sich mit der Thematik „Stadtbildpflege“ auseinandersetzen und gemeinsam schützenswerte Straßenzüge sowie Einzelgebäude definieren. Dafür müssen passende Kriterien entwickelt werden (etwa historische Bedeutung aufgrund bedeutender Bewohner, besonderer Baustil, historischer Charakter eines Straßenzugs u. ä.).

– Für die schützenswerten Straßenzüge und Einzelgebäude müssen passende Richtlinien / Verordnungen erstellt werden, die Abriss oder charakterverändernde Baumaßnahmen rechtssicher verhindern.

– Der Schutz des Privateigentums darf nicht außer Acht gelassen werden. Wir wollen keine Maßnahmen auflegen, die Eigentümer oder künftige Investoren von einem Engagement in Neuss abhalten. Der soziale Wohnungsbau soll nicht darunter leiden. – Die Diskussionen sollen in Zusammenarbeit mit „Stakeholdern“ erfolgen, bspw. Heimatvereine, Händlerinitiativen wie der ZIN, sowie den Eigentümern.

– Auch anderen historische Bauten wie etwa der Stadtmauer wollen wir zu mehr Sichtbarkeit verhelfen.

– Stadtbildpflege lebt auch von einem pfleglichen Umgang mit unserer Umgebung. Sauberkeit und Sicherheit gehören zur Stadtbildpflege. Auch hier gibt es Nachholbedarf in Neuss. Diese Grundsätze möchte die JU in einem weitreichenden Konzept in die verschiedenen Sachausschüssen und den Rat einbringen.